Lehmbau


Der obige Film ist ein Arbeitsergebnis des vom Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung geförderten Forschungsprojektes „Objekte der Könner“ (2015 – 2018) und wurde von der Universität Göttingen auf youtube platziert.

In vielen unserer Kulturgüter finden sich Lehmbaustoffe und insbesondere Lehmputze. Die Gründe hierfür liegen auf der Hand:

 

Kaum ein anderer Baustoff besitzt so entscheidende Vorteile bezüglich der bauphysikalischen Eigenschaften und ist doch so leicht verfügbar. Durch seine Wiederverwertbarkeit und die leichte Handhabung ist Lehm ein anwendungsfreundlicher Baustoff.

 

Bauen mit Lehm bedeutet daher, nach den praktischen Erfordernissen der Menschen und nach ökologischen Anforderungen die Umwelt zu gestalten!


Lehm ist der Baustoff der Zukunft

Umweltschonende Bauweisen haben einen immer höheren Stellenwert. Und hier ist Lehm unschlagbar, denn er ist wiederverwendbar und kann als "Recyclinglehm" wieder in den Gewinnungsprozess zurückgeführt werden. Dadurch wird die Forderung des ökologischen Bauens erfüllt.

Ökologisch, gesund und einsatzfähig

Lehm erfüllt ökologische und baubiologische Anforderungen, ist örtlich verfügbar, schont Ressourcen und ist beliebig wieder verwertbar. Lehm benötigt wenig Energie, ist angenehm zu verarbeiten und gibt keine Schadstoffe ab.

 

Als Baustoff verbessert er entscheidend das Raumklima. Durch die Aufnahme und Abgabe von Wasserdampf reguliert er die Luftfeuchtigkeit auf natürliche Weise. Zudem bietet er durch seine Masse eine gute Schalldämmung und wärmespeichernde Eigenschaften. Im Sommer, wenn es draußen sehr heiß ist, bleiben die Räume in einem Lehmhaus angenehm kühl. Im Winter reguliert Lehm die Luftfeuchte und schützt zudem vor trockener Raumluft.

Warum mit Lehm bauen?

Mit Lehm bauen, heißt modern und nachhaltig bauen. Lehm ist fast überall zu finden, lange Transportwege entfallen. Der Abbau ist einfach und die Verarbeitung erfolgt ohne den Zusatz von chemischen Stoffen. Auch die Haltbarkeit von Lehmgebäuden ist mit mehreren Jahrhunderten unübertroffen.

 

Lehm wird auch zukünftig ein gefragter Baustoff bleiben, weil er ökologisches Wohnen sehr einfach macht und die Nachhaltigkeit garantiert.

Lehm weist eine optimale Dämmwirkung auf

Wohlig warm im Winter, angenehm kühl im Sommer: Lehmwände sind natürliche Klimaanlagen. Moderne Innendämmsysteme in Kombination mit Lehm sorgen für Behaglichkeit. Sie sind diffusionsoffen und besitzen eine optimale kapillare Leitfähigkeit, so dass Feuchtigkeit bestmöglich transportiert werden kann.

 

Lehmsteine, Lehmputze und Lehmbauplatten sind wegen ihrer Masse gute Wärmespeicher und geben aufgenommene Wärme gleichmäßig als Strahlungswärme wieder an die Raumluft ab. So schaffen Lehmwände nicht nur ein ganz besonders behagliches Wohngefühl, sondern helfen beim Energiesparen.

Lehm sorgt für ein gesundes Raumklima

Durch den Einsatz von Lehmputzen in Kombination mit Lehmfarben wird eine optimale Aufnahme der Luftfeuchtigkeit über die Innenwände erzielt. Die relative Luftfeuchtigkeit von 40 % sollte in Wohnräumen nicht unterschritten werden und 70 % nicht überschreiten. Wände mit Lehmputz regulieren selbständig auf völlig natürliche Weise das Raumklima, so dass sich die relative Luftfeuchtigkeit zwischen 45 – 55 % einpendelt. Außerdem binden die im Lehm enthaltenen Tonminerale verschiedenste Geruchs- und Fremdstoffe, halten Bakterien und Schädlinge fern und ziehen aufgrund ihrer antistatischen Eigenschaften kaum Staub an. Lehm fördert die Gesundheit und das Wohlgefühl.

Lehm bietet Individuelle Kreativität

Lehm bietet Individuelle Kreativität. Lehm ist formbar. Leicht lassen sich verschiedenste und individuelle Oberflächenstrukturen schaffen. Der Gestaltungsfreiheit sind mit modernen Lehmprodukten keine Grenzen gesetzt. Mit warmen Farben, abwechslungsreichen Strukturen und außergewöhnlichen Oberflächen lassen sich einzigartige Lebensräume schaffen.

Lehm verfestigt sich, indem er trocknet. Durch Zugabe von Wasser wird er wieder plastisch und formbar.

Lehm bietet flexible Einfachheit

Zeitgemäße Fertigprodukte erleichtern die Verarbeitung und Anwendung des lebendigen, alten Baustoffs Lehm. Selbst für Laien wird Lehm damit zur attraktiven Alternative für Neu- und Umbau. Da Lehmbaustoffe nicht chemisch abbinden, sondern physikalisch trocknen, ermöglicht die Anwendung ein zeitunabhängiges, entspanntes Arbeiten.

Lehm als Holzschutz

Da die Gleichgewichtsfeuchte von Lehm bei höchstens 6 Gewichtsprozent liegt, werden Hölzer, die in Verbindung mit Lehm eingebaut werden, trocken gehalten. Die Gleichgewichtsfeuchte bei trockenem Holz liegt selten unter 9 %, bei Bauholz oft über 12 %. Der Lehm zieht somit die Feuchtigkeit aus dem Holz und sorgt dafür, dass dieses nicht von Pilzen und Insekten befallen wird.